Naturkindergärten Hof- und Wiesengruppe
Gründungsimpuls
Als Antwort auf die ständig steigende Nachfrage nach Plätzen für die Betreuung der Über-dreijährigen wurden 2012 und 2020 die beiden Naturkindergärten "Hofgruppe" und "Wiesengruppe" gegründet. Beide Gruppen ergänzen und erweitern unser pädagogisches Angebot. Sie lassen eine pädagogische Vielfalt entstehen, die uns ein immer spezielleres Eingehen auf die besonderen Bedürfnisse der uns anvertrauten Kinder ermöglicht.

Räumliche Bedingungen
Hofgruppe
In direkter Nachbarschaft und enger
Zusammenarbeit mit der Schulfarm und dem Gartenbaubereich der Freien
Waldorfschule gestalten wir den pädagogischen Alltag in unserer Hofgruppe zusammen mit den Kindern aus einem ganzheitlichen Erleben der Natur, den Tieren und der
Jahreszeiten.

Das Grundstück liegt am
Hang, ist größtenteils
Wiesenfläche mit Baumbestand, aber auch geschotterte Fläche. Recht
zentral im
Gelände befindet sich ein Häuschen, welches bei Wind und Wetter Raum für
die
Kinder, sowie Stauraum für Spielsachen, Ersatzkleidung,
Arbeitsmaterialien usw.
bietet. Ein Holzofen spendet bei schlechtem
Wetter
wohlige Wärme.
Wiesengruppe
Auf demselben Hang und in etwa auf der selben Höhe wie die Hofgruppe befindet sich nun seit 2020 die neu gegründete "Wiesengruppe". Sie ist direkt über den großen Schotterparkplatz am Eingang zum "Waldorf-Gelände" zugänglich. Die durchweg positive Erfahrung mit der Konzeption und Gestaltung der "Hofgruppe" ließen ein entsprechendes räumliches Konzept sinnvoll erscheinen. Eine besondere Prägung erhält die "Wiesengruppe" durch ihr von alten Bäumen bewachsenes Wiesengelände.
Besonderheiten der Naturgruppen
Da die Kinder der
Naturgruppen die meiste Zeit im Freien verbringen, sind sie sehr
dicht
mit dem Jahreslauf in der Natur verbunden. Deshalb ist es uns wichtig,
nicht
nur in der Natur, sondern mit der Natur zu leben.
Das Gelände bietet ausreichend Platz für (Garten-)Arbeit und das
kindliche Spiel im Freien. Die natürlichen Zusammenhänge mit ihren von
Natur
aus gegebenen Notwendigkeiten geben den Kindern Halt und Sicherheit,
lassen sie
unerschöpfliche Sinneserfahrungen machen, stärken ihre Verbindung zur
Erde und
veranlagen damit eine spätere Verantwortlichkeit für unsere
Lebensgrundlagen.
Der Großteil der
Arbeiten, die wir gemeinsam mit den Kindern tun, bedingt sich somit aus
der
Natur, bekommt eine natürliche Notwendigkeit. Der Tages- und Wochenlauf
wird
durch die Arbeiten der Erzieherinnen geprägt, die sich aus der gegebenen
Notwendigkeit der natürlichen Abläufe von z.B. säen, pflegen und ernten
ergeben. Die Kinder erleben so den natürlichen Kreislauf von Werden und
Vergehen und erfahren dadurch elementar die Sinnhaftigkeit der
Welt.

Zum pädagogischen Konzept der Naturgruppen gehört das einbeziehen von Tieren. In beiden Gruppen befindet sich ein Hund, die Hofgruppe selbst beherbergt außerdem drei Schafe und eine Katze. Auch die Tiere der Schulfarm der
Freien Waldorfschule, derzeit vier Esel, begleiten die Kinder in ihrem Alltag. Die Tiere sind in der
direkten
Umgebung, ob im Stall oder auf der Weide. Dort können sie von einzelnen
Kindern
zusammen mit einer Erzieherin besucht, und von den größeren Kindern
gefüttert
oder auch gepflegt werden.
In
der Hof- und Naturgruppe werden die Kinder sich ihre Spiel- und
Arbeitsplätze
weitgehend selbst schaffen und bauen. Das dafür benötigte Material
bietet die
Natur selbst in Form von z.B. Erde, Steinen, Sand, Holz, Wasser,
Pflanzen etc.
Dadurch haben die Kinder die Möglichkeit, sich auf vielfältige Art und
Weise in
ihrem Körperempfinden zu erleben, dieses differenziert auszubilden und
einzusetzen. Das bezieht sich auf die Grob- wie auch auf die
Feinmotorik.
Auch
das Versorgen der Tiere fordert Ruhe, Kraft und Geschicklichkeit im
Umgang mit
dem eigenen Körper.


Eine
gesunde Ausbildung der Motorik ist Voraussetzung für die
Sprachentwicklung.
Somit arbeiten die Kinder elementar an ihrer Sprachbildung, wenn sie
sich viel
und differenziert bewegen. Das gute Sprechen der Erzieherin als Vorbild
sowie
tägliche Fingerspiele, Reigen und Geschichten tragen darüber hinaus zur
Bildung
sprachlicher Kompetenz und Vielfalt bei.
Die
Tiere sind zwar kein sprechendes Gegenüber, fordern es jedoch
angesprochen und
gerufen zu werden, und dienen als wunderbare geduldige
Zuhörer.

Damit sich die
Kinder in den Naturgruppen wohl fühlen und sich in ihrem schaffenden Tun
entfalten
können, ist gute, wetterfeste Kleidung besonders wichtig. Die
Erzieherinnen und
erfahrene Eltern geben Ihnen hierzu gern hilfreiche Tipps und
Anregungen.